Weltenkreuz und Gedichte
Dieses Bild besteht aus 18 Einzelbildern und hat eine Höhe von 4.50 Meter. Das Kreuz ist in vielen Variationen möglich.
Gedicht "der Homosaurier"
Im Größenwahn aus deutschen Wänden
quoll dumpfer Rassenwahn
Auf dem Altar aus Menschenhänden
wurd aufgebahrt der Opferwahn
Homosaurier treiben
den Tod in fliehende Leiber
schäumen auf sterbend Seelenlicht
wie das Meer die bläuliche Gischt
Holocaust
in Ebbe und Flut
geplanter Wahn der Narrenbrut
Menschen in Herden getrieben
hinein in den saurischen Bauch
Leben um Leben zerrieben
die toten Leiber verwandelt in Rauch
Menschenopfer
ins All gejagt durch lautlose Trichter
im Rassenwahn der saurischen Richter
Homosaurier treiben
den Tod in fliehende Leiber
schäumen auf sterbend Seelenlicht
wie das Meer die bläuliche Gischt
Holocaust
in Ebbe und Flut
gelebter Wahn der Narrenbrut
Licht aus Millionen erloschener Augen
graubläuliche Gischt
stummes Opfergrauen
ewiges Totengedicht
Mahnmal
aus einzigem Schrei Millionen Leiber
gejagt durch lautlose Trichter
ewig seiend im All
rollt zurück der Echohall
suchend die saurischen Richter
die nie gewesen, nichts getan
waren nie und nimmer im Rassenwahn
leugnen und zeugen Wiedervernichter
Rassenwahn - ein Meer aus unmenschlichen Schmerzen
Holocaust - ein Meer aus Blut geopferter Herzen
Mahnmal
aus einzigem Licht Millionen erloschener Augen
in schweigender Ebbe sich zeigend
das menschliche Grauen
Holocaust - blutende Flut
vor allen Opfern sich neigend
erbittet Vergebung für fehlenden Mut
All die, die nichts gesehen, nichts gewusst,
ducken sich, nur wenige sind schuldbewusst
Die deutsche Schuld wird ewig klingen
so lang die Opfer allein ihr Leid besingen
es klingt in denen, die es getan,
und kommt die Zeit, wo sie auch gehn
und sterbend vor den Opfern stehn
was dann
die Scham tritt endlich aus der Wahrheit
heraus ans Licht
und beendet gnädig irdischen Meineid
was dann - vielleicht- vielleicht auch nicht
Verwandlung
Zwischen den Welten - werde ein Mensch
erkenn deine Schuld und werde Homo sapiens
Nicht opfern ist lieben
Nicht opfern ist Frieden
Lebendiges Mahnmal
aus einzigem Schrei Millionen Leiber
aus ewigem Licht erloschener Augen
Holocaust
Nicht opfern ist lieben
Nicht opfern ist Frieden
24.09.05 Christa Ulmer- Thurn
Gedanken zu dem Bild "Mensch und Kreuz"
Mensch und Kreuz
Zwischen Verbindung und Trennung
In der Spaltung von Geist und Fleisch
Im Widerstand aus Ich zum Sein
Suchend und meidend den Scheitelpunkt
Zwischen den Welten
im Niemandsland
am Kreuz.
Der Weg bis an die Grenzen des Seins
Auf dem Kreuzweg zum Ich
Faszination und Leidenschaft
Verführung
Anziehung und Widerstand
Furcht und Wunsch einander treibend
Sich ergeben
Wandlung
Zurück ein anderer
im eigenen Haus sich und den Gleichen ein Fremder
Verführt - berührt
Stationen des Kreuzwegs
Mensch und Wandlung
Vom Ich zum Sein
Sinnvoll und närrisch
Fluch und Segen
Himmel und Hölle
Gottesfurcht in Gotteslust
Entscheidung für und gegen
Ja und nein
Werde ein Mensch
im Scheitelpunkt des Kreuzes
ist der Moment
fliehende Ahnung
zwischen den Welten
im Niemandsland
Wandlung
Genug für Mensch
Homo sapiens
Wer fürchtet sich vorm Soldatenmann
Niemand
Wenn er aber kommt
Dann laufen wir davon
Nachkriegskinder saugen
an der Kriegsgeschichte Brust
unverdaulich Lebenslust
aus dem Leid in Mütter Augen
In vertrauter Lebensnot
warten betrübte Kinderaugen
auf des Vaters Rückkehr
oder seinen Heldentod
er kommt
oder
kommt nicht
Soldaten nehmen Frauen
lieben gierig und verrucht
würgen zäh verschleimte Lustgedichte
von Todesängsten heimgesucht
aus dem Kriegsschlund der Geschichte
Soldaten brauchen Frauen
Nehmen meine nehmen deine
Soldaten tauschen Frauen
Im Notfall jede als gar keine
Besser vor dem Tod als nie
Frauen leiden so für sie
Wer fürchtet sich vorm Soldatenmann
Niemand
Wenn er aber kommt
Dann laufen wir davon
Soldaten stehen vor Gericht
die schwarzen Schafe, hinter braven Lämmern
zeugen sie verkehrt Bericht
In einem Land der Biedermänner steigen nur die Starken auf
die Braven aber sinken, sinken
im grotesken Weltenlauf
Kriegsheimkehrer hinken
Biedermänner hinken nicht
Wer fürchtet sich vorm Soldatenmann
Niemand
Wenn er aber kommt
Dann laufen wir davon
Von oben bezweckt
gesegnet von Vater und Sohn
Blut geleckt und verreckt
junge Soldaten
ihr Leben verraten
im Heldentod
geworfen in den Schlund der Geschichte
von Biedermännern geweiht Märtyrergedichte
gezollter Heldenlohn
von Biedermännern verspottet ist Gotteshohn
fürchte dich vorm Biedermann
nur wenn dieser kommt
lauf Kind lauf
auf und davon
Biedermänner spucken
Auf die, die sich ducken
in Blut und Seele giftige Kerne
segnen den Krieg nur aus der Ferne
treiben Männer zusammen zu Horden
und heißen dich morden
Du weißt braves Kind
Weit weg vom Hochaltar
Irrend im Felsenmar
Seufzt Odysseus
hinein in den Wind
Und jagt im Sturm sein Heer
Über das erzürnte Meer
Peitscht an die Flut
In göttlicher Wut
Zürnt dem Krieg
dem verlogenen Sieg
Jeder Krieg
Mordlust und Opfersinn
Verdreht in jedem Gott
Ein Wort zu viel und der Beginn
Von UnMensch gierig nach Gewinn
das ist der Sieg
So sind die dreisten Gottesdiebe
Biedermänner ohne Nächstenliebe
Du weißt braves Kind
Weit weg vom Hochaltar
Irrend im Felsenmar
seufzt Odysseus
hinein in den Wind
Unschuld halt zurück, mein Kind
Wer liebt, irrt blind durch diese Welt
Schuld ist das Gesicht
das zu Gott ruft und den Sieg verspricht
füllt den Abgrund der Geschichte
mit dem bösen Wort vernichte
du weißt braves Kind
Irrend im Felsenmar
Weit weg vom Hochaltar
Seufzt Odysseus
hinein in den Wind
Odysseus
Menschen Geheimnis
Wind aus verborgenem Glück
den Weg verloren
im Felsenmar neu geboren
als Mensch zurück
ein Kind
aus Odysseus Wind
Und wird es zum Mann
Gerufen von der Geschichte
Hör nicht auf Biedermänner Gedichte
Lauf weg braves Kind
von Biedermännern und Kriegen
folg Odysseus Wind
Soldaten sind Männer
Sie wollen auch lieben
so sterben sie nicht in qualvoller Not
Den geil erlogenen Märtyrertod
Misstraue Biedermanns Gesicht
Reiß es aus seinem Schatten
Hinein ins Tageslicht
und duck dich nicht
Männer sind keine Ratten
zögere nicht
sag ihm täglich dein Gedicht
Nachkriegskinder saugen
an der Kriegsgeschichte Brust
unverdaulich Lebenslust
aus dem Leid in Mütter Augen
In vertrauter Lebensnot
warten immer Kinderaugen
auf des Vaters Rückkehr
oder seinen Heldentod
er kommt
oder
kommt nicht
Gefallene Männer
schwarze Schafe, brave Lämmer
in Odysseus Wind
die Sehnsucht nach Frieden
Kinder, die ihre Väter lieben
Biedermänner bleiben blind
Du weißt braves Kind
Weit weg vom Hochaltar
Im Felsenmar
Sieh
Gott ist da
in Odysseus Wind
Neubeuern, den 04.06.06 Christa Ulmer- Thurn (zu Pfingsten)
Neubeuern, den 26.2.15 korrigiert
Mein Anliegen ist, dass es nicht genügt "Nie wider - nie wieder" zu wiederholen, sondern dass die Vergangenheit aufgeklärt und besprochen wird, ansonsten wird Deutschland wieder von der Vergangenheit eingeholt. Es ist sehr sehr schwer der Vergangenheit ins Gesicht zu sehen und sie klar vor Augen zu haben, aber es gibt keinen anderen Weg. Gewaltverbrechen in der Vergangenheit muss rechtzeitig mit Jugendlichen besprochen werden, um Rechtsradikalität entgegenzuwirken. Das menschliche Thema "Krieg und Frieden" ist nicht allein Thema der Bundeswehr, sondern Thema der Bildung in "Menschenbild und Weltbild"!
Nur Leitsätze und Vorsätze helfen nicht, sondern vertiefen das Problem, weil sie immer wieder scheitern!
Wir kommen meistens zu spät!